Museum

Der traditionelle Alpinismus: Dauerausstellung

Die Königsdisziplin des Bergsteigens

Im MMM Corones, auf dem Gipfelplateau des Kronplatzes auf 2.275 Metern Höhe gelegen, geht es um den traditionellen Alpinismus, der und den Reinhold Messner entscheidend geprägt hat. Hier wird Alpingeschichte erzählt sowie der einmalige Blick auf die großen Wände der Dolomiten und Alpen in die Ausstellung miteinbezogen. Am Rande des großartigsten Aussichtsplateaus Südtirols, im unverwechselbaren Museumsbau von Zaha Hadid, geht der Blick in alle vier Himmelsrichtungen über die Landesgrenzen hinaus: von den Lienzer Dolomiten im Osten bis zum Ortler im Westen, von der Marmolada im Süden bis zu den Zillertalern im Norden.

Mit dem MMM Corones auf dem Kronplatz – zwischen Gadertal, Olang und Pustertal gelegen – ist das Projekt Messner Mountain Museum (das insgesamt sechs Häuser umfasst) abgeschlossen. Am Rande des großartigsten Aussichtsplateaus Südtirols, im unverwechselbaren Museumsbau von Zaha Hadid, erzähle ich zum Abschluss vom traditionellen Alpinismus.
Am Kronplatz geht der Blick in alle vier Himmelsrichtungen über die Landesgrenzen hinaus: von den Lienzer Dolomiten im Osten bis zum Ortler im Westen, von der Marmolada im Süden bis zu den Zillertalern im Norden. Im Museum spiegeln sich die Welt meiner Kindheit – die Geislerspitzen; der Mittelpfeiler am Heiligkreuzkofel – die schwierigste Kletterei meines Lebens – und die vergletscherten Granitberge über dem Ahrntal. Im Berg erzähle ich von der Entwicklung des modernen Bergsteigens, von der Ausrüstung, wie sie sich im Laufe von 250 Jahren verbessert hat, von Triumphen und Tragödien an den berühmtesten Bergen der Welt – Matterhorn, Cerro Torre, K2 – und der Darstellung unseres Tuns, so widersprüchlich es auch erscheinen mag. Wie in den anderen Museen beleuchte ich den Alpinismus mithilfe von Reliquien, Sätzen, Kunstwerken (Bildern und Plastiken) sowie der Spiegelung der äußeren Bergkulisse ins Innere des MMM Corones.
Als der Storyteller zum traditionellen Alpinismus will ich weder werten noch dramatisieren, es geht mir um das Verdichten von Erfahrungen, um eine Sache, die auch meine Sache ist, die 250 Jahre währende Auseinandersetzung zwischen Berg und Mensch. Nicht Sport und Rekorde stehen im Mittelpunkt sondern die großen Persönlichkeiten des Alpinismus, auch Philosophen, Pioniere, die den „goldenen Schritt“ wagen – von der Idee zur Tat, wenn die Frage nach dem Warum aufgehoben ist.
Aus dem Ladinischen übersetzt bedeutet Corones „die Krone“. Der Kronplatz – der berühmte Ski- und Wanderberg, der Gipfel der Drachen- und Gleitschirmflieger – beherbergt nun das Highlight meiner Bergmuseen: Einen Ort der Stille, der Entschleunigung und unvergessener Ausblicke. Dieser Rückzugsraum öffnet alle menschlichen Sinne für das Darüber und Dahinter. Die Berge werden zum Erfahrungsraum, Teil unserer Kultur. Im Geistesflug über alle Gipfel hinweg gilt es sie neu wahrzunehmen.Reinhold Messner

Historie & Architektur

Dreierseilschaft

Die Aussicht vom Kronplatz zählt zu den schönsten der Alpen: Von den Dolomiten über das Pustertal bis zu den Zillertaler Alpen reicht der Blick. Zugleich liegt der Berg am Schnittpunkt der drei Kulturen Südtirols – der deutschen, der ladinischen und der italienischen. Der Kronplatz ist im Winter das erfolgreichste Skigebiet des Landes, im Sommer aber zieht es wenig Touristen hinauf. Um das Plateau auch in der warmen Jahreszeit zu beleben und die Liftanlagen nachhaltiger nutzen zu können, entstand die Idee einer Aussichtsplattform.
Reinhold Messner erfährt davon und schlägt eine kulturelle Aufwertung vor: Einen Ort der Stille, der Entschleunigung. Ein Rückzugs- und Erfahrungsraum als Gegenpol zum vorhandenen „Sporthype“. Ein Museum zum traditionellen Alpinismus, als Krönung (aus dem Ladinischen übersetzt bedeutet Corones „die Krone“) seiner Museumsstruktur. Skirama Kronplatz willigt nicht nur sofort ein, es gelingt ihm als Bauherr das Architekturbüro von Zaha Hadid für das Projekt zu gewinnen. Der bekannte Ski- und Wanderberg, der Gipfel der Drachen- und Gleitschirmflieger wird so zum Museumsberg.

Spektakuläre Alpenarchitektur

Das erste Gebäude nach parametrischen Maßstäben in Südtirol steht also auf einer Bergspitze. Hadid ist für ihre Freiform-Architektur, die auf digitalen Entwurfstechniken beruht, bekannt. Natur und Umgebung spielen dabei eine entscheidende Rolle, denn die architektonischen Formen scheinen mit den äußeren Gegebenheiten zu verschmelzen. Beton als äußeres und inneres Bekleidungsmaterial wird beim MMM Corones deshalb gewählt, weil sich kein anderes Material so gut in alle denkbaren Formen gießen lässt. Und es zudem am besten zum Thema Fels passt, sowohl Optik als auch Haptik betreffend. Die Farbigkeit des Betons und das Gebäude selbst – zum Großteil unterirdisch angelegt, um so wenig wie möglich in die Landschaft einzugreifen und eine zusätzliche Verbauung des Gipfels zu vermeiden – fügen sich wie selbstverständlich in die umliegende Gebirgslandschaft ein.